Und am Ende kommt doch das Kind in uns durch. Oder: Wie heißt die Mutter von Niki Lauda?
Mit freundlicher Unterstützung von Skyline/ The Luge Queenstown <Enthält Werbung>
Ich muss diesen Artikel mit einem Geständnis beginnen.
Bisher haben wir es verschwiegen, aber wir haben in Waitomo während des Cavings einen – sagen wir mal – fragwürdigen Eindruck für unser Land hinterlassen. Als wir mit den LKW Schläuchen im Stockdunkeln auf dem unterirdischen Fluss dahin trieben, erläuterte unser Guide Chao, dass die Glühwürmchen (die keine sind), auf Geräusche reagieren. Und wir am besten Krach machen sollten. Da unsere Gruppe aus drei Nationen bestand, entschieden wir uns fürs Singen in der jeweiligen Landessprache.
Wie Niki Lauda eine ganze Nation bloßstellen kann.
Tobi und ich meldeten uns stolz als erste und brüllten mit voller Inbrunst und wenig klangvoll (dafür aber richtig laut!) das hochgradig intellektuelle (Ironie an) Lied: „Wie heißt die Mutter von Niki Lauda? – Mamma Lauda, Mamma Lauda!“ und schmissen uns vor Lachen fast aus den Reifen. Jenes verging uns jedoch ziemlich schnell als Dave aus Großbritannien mit einer unfassbar tollen Stimme ein weitaus intellektuelleres (Ironie aus) Lied anstimmte. Unangenehm.
Nun waren die beiden Damen aus Taiwan an der Reihe. Auch wenn sich meine Kenntnisse in Mandarin eher auf Ente süß-sauer und Glückskekse beschränken, war mir sehr schnell klar, dass es auch hier weniger um einen Après-Ski fahrenden Rennfahrer als um Tradition ging. Unangenehm, erneut.
Glühwürmchen und Kart fahren: Was zusammen gehört darf nicht getrennt werden.
Tja, wir sind eben eine Rennfahrernation! Und genau das wollten wir uns und der Welt beweisen! Und welcher Ort könnte dafür besser geeignet sein als die Queenstown Luge? Wer ist eigentlich dieser Niki Lauda und warum waren seine Autos immer rot und so teuer? Wir können das genauso gut in schwarz und mit 100% Hartplastik. Gas, Bremse; mehr ist nicht nötig. Ach was, wer braucht schon eine Bremse?! Die Luge in Queenstown ist eine Open-Air Kartbahn, ca. 800 Meter lang und hat zwei unterschiedlich anspruchsvolle Strecken mit einem bombastischen Ausblick auf Queenstown.
Illegale Autorennen? Braucht kein Mensch, wenn es die Luge gibt!
Nachdem wir auch hier erst einmal auf dem „Idiotenhügel“ üben mussten, durften wir nach der ersten Abfahrt auf den „red track“ – sozusagen die schwarze Piste des Luge-Bretterns. Und wenn zwei Alphatiere aufeinander treffen, dann geht es schon mal ein wenig wilder zu. Die Luge in Queenstown ist ein Vergnügen für Groß und Klein und auf der ca. 800 Meter langen Abfahrt mit anständigen Kurven und Hügeln bekommt man ziemlich Dampf auf die kleinen Plastikrollen. Verbesserungswürdig sind die Stoßdämpfer – jede einzelne der Bodenwellen erfreute unsere Bandscheiben bei jeder neuen Runde. Insgesamt stürzten wir uns sieben Mal auf die Strecke und beim Checken der Tickets hörten wir zwei Mal den Spruch: „Ihr habt aber viele Abfahrten, so viele hat fast nie jemand.“ Naja, wir sind eben eine Rennfahrernation!
Moral von der Geschicht´: Behalte immer das Kind in dir!
Die Queenstown Luge war ein Heidenspaß, ein Kopf-an-Kopf Rennen und hielt allgemeines Gelächter bereit als die Nationen runterfuhren, die nicht auf eine derart erfolgreiche Rennfahrergeschichte zurückschauen können. Gas und Bremsen überforderten dann doch so einige.
Und das Beste ist: Man muss nicht wieder hochlaufen wenn man unten angekommen ist sondern wird in einem tollen 4er Lift wieder an den Startpunkt gebracht. Pistenfeeling gleich mit dabei!
Selten haben wir so viel gelacht (außer Tobi in der Fear Factory – doch dazu vielleicht ein anderes Mal mehr) und auch mit 40+ kann man sich noch gegenseitig so derart aufstacheln, dass man fast aus der Kurve fliegt. So ganz verliert man das Kind in sich selbst doch nicht und das ist auch gut so!
Thank you Skyline/ The Luge team for a fun-filled morning with a rush of adrenaline and a lot of laughter on the track!
